Jack Savoretti | Biografie

“He has variously been compared with Bob Dylan & Simon and Garfunkel and it’s not hard to see why”  Sunday Express

“It’s his time and he knows it” Uncut

“The soul of a poet and the voice of heartbreak” Q Magazine

Über mangelndes Medienecho musste sich der britisch-italienische Sänger und Songschreiber Jack Savoretti nie beklagen. Von Beginn seiner Karriere an rühmten Kritiker seine brillanten Texte, sein abwechslungsreiches Gitarrenspiel sowie seine von Soul, Blues und Rock geprägte rauchzarte Stimme und verglichen seine, sowohl von britischem Folk, als auch von klassischer „Americana“ inspirierten Songs, mehr oder minder zutreffend mit Nick Drake, Jackson Browne, Ray LaMontagne, James Morrison und Bob Dylan.  

Nach drei hochgelobten Alben, mehreren Clubtourneen durch Großbritannien und Kontinentaleuropa sowie Auftritten auf allen wichtigen Festivals von Glastonbury über das Hamburger Reeperbahnfestival bis zum JazzFest Montreux sowie Konzerten im Vorprogramm von Corinne Bailey Rae, Bruce Springsteen, Gabrielle Aplin und dem Songwriter-Wonderboy Jake Bugg, dürfte der Kritikerliebling längst beim großen Publikum angekommen sein, zumal diverse seiner Songs in erfolgreichen US-Serien wie „One Tree Hill“ und „Grey's Anatomy“ Verwendung fanden. Zuletzt erst nahm er mit „Love & Hate“ ein spektakuläres Duett mit der Schauspielerin Sienna Miller für „The Vampire Diaries“ auf. 

Aber trotz dieser beeindruckenden Studio- und Live-Aktivitäten, vieler gut gemeinter Vergleiche und Kollaborationen mit Mitgliedern der Tom Waits Band, Counting Crows und Camper Van Beethoven, mit dem Grammy-Gewinner Joseph Puig ( U2, Snow Patrol), dem Produzenten Martin Terefe (A-Ha, Leonard Cohen, Jason Mraz) und dem Co-Komponisten von Duffys Hit „Mercy“, Steve Booker, ist Jack Savoretti sowohl in UK als auch bei uns noch immer ein Geheimtipp.

Das dürfte sich allerdings bald ändern, denn mit den vier Songs seiner neuen EP „Sweet Hurt“, die er zur Hälfte mit dem Produzenten und Komponisten von Adele, Samuel Dixon, und - zur anderen Hälfte - mit Matty Benbrook (Paolo Nutini, Dido) geschrieben und aufgenommen hat, betritt er Neuland.  Zwar ist Dixons Einfluss unüberhörbar, besonders bei den Streicherarrangements, die an seine Arbeiten mit Adele erinnern, aber Jack Savoretti selbst zeigt mit „Broken Glass“ und „The Hurt“ eine neu gewonnene Vorliebe für üppigere Orchestrierung. Und auch die Art und Weise wie er hier locker, leicht und beinahe funky Gitarre spielt, unterscheidet sich deutlich vom Folk-affinen Sound seiner früheren Veröffentlichungen. Zudem demonstriert er mit jedem Song höchst eindrucksvoll ein außergewöhnliches Talent für lupenreine Poptunes mit Hitpotenzial.   

Der Sohn eines polnisch-deutschen Models und eines italienischen Schauspielers wuchs zunächst in London auf. Später lebte Jack Savoretti in der Schweiz, in Lugano nahe der italienischen Grenze. Hier besuchte er eine amerikanische Schule, auf der er sich einen charakteristischen Akzent aneignete, den er selbstironisch sein „transatlantisches Murmeln“ nennt. Als Teenager beschäftigte er sich intensiv mit Lyrik und schrieb Gedichte, die er auch öffentlich vortrug. Songs verfasste er allerdings erst, nachdem ihm seine Mutter, die als junges Model mit Hendrix und den Rolling Stones ausgegangen war, eine Gitarre geschenkt und er den Film „Die Reifeprüfung“ und die dazugehörige Musik von Simon & Garfunkel entdeckt hatte. Völlig verblüfft erkannte der 16-jährige, dass ihm plötzlich weitaus mehr Leute als zuvor bei seinen Lesungen zuhörten, wenn er seine Gedichte zur Gitarre vortrug. Nach dieser einschneidenden Erfahrung komponierte er beinahe täglich einen oder zwei neue Songs.

Nach der Zusammenarbeit mit der Sängerin Shelly Poole an ihrem Album „Hard Times For A Dreamer“, veröffentlichte der junge Singer/Songwriter im Herbst 2006 seine erste Single, „Without“. 2007 erschien Jack Savorettis Debütalbum „Between The Minds“, das von BBC Radio 2 zum Album der Woche gekürt wurde und Platz fünf der Indie-Charts erreichte. Zwei Jahre und zahllose Konzerte später erschien „Harder Than Easy“ und, nachdem er sich von seiner Plattenfirma getrennt hatte, geheiratet und Vater geworden war, veröffentlichte er 2012, „Before The Storm“, ein Album, mit schnellen und langsamen, traurigen und fröhlichen Songs über turbulente Beziehungen und emotionale Kämpfe, über wilde Nächte in der Stadt und dunkle Seelenabgründe. 

Mit „Before The Storm“, das den ersten Platz der britischen Indie-Charts erklomm, hatte der Sänger, wie er damals selbst sagte, endlich seinen Sound gefunden. 

Was allerdings nicht bedeutet, dass man diesen nicht noch verbessern kann, wie mit der attraktiven, klassischen Popproduktion seiner neuen EP, „Sweet Hurt“, mit der er für seine Aktivitäten der nächsten Monate bestens gerüstet ist. 

Tatsächlich sieht alles danach aus, dass Jack Savoretti in 2015 endlich der längst verdiente Durchbruch gelingt. Derzeit ist man wieder auf Tournee. Er spielt den Sommer über in Clubs, Hallen und auf Festivals. Am 4. Juli ist er erneut zu Gast beim Montreux Jazz Festival. 

Und diesmal – anders als am 16. Juli 2001, als er auf persönliche Einladung des Gründers und Leiters des Festivals, Claude Nobs, als Überraschungsgast beim großen Abschlusskonzert der britischen Hardrock-Veteranen Deep Purple einen Kurzauftritt absolvierte, spielt er ganz offiziell auf der Hauptbühne. Acht Tage später, am 12.7. kann man Jack Savoretti dann im Londoner Hyde Park im Rahmen des British Summer Time Festivals neben Neil Young & Crazy Horse, The National, Tom Odell, Caitlin Rose und anderen erleben. 

Das wird mit Sicherheit ein denkwürdiges Konzert, dem zahllose weitere folgen werden – auch in Deutschland. Und mit einem neuen, vierten Album, mit dem Jack Savoretti seinen Weg in Richtung großer Pop fortsetzt, darf im Herbst ebenfalls gerechnet werden. 

Skyline